Zehn Fragen an 100 Ehemalige der Georg-August-Universität: Thomas Kirchberg
3600 Mitglieder hat Alumni Göttingen, hunderttausende Alumni leben in aller Welt. In Zusammenarbeit mit dem Göttinger Tageblatt werden an dieser Stelle 100 bekannte frühere Studierende, erfolgreiche Botschafter der Göttinger Hochschule nach ihren Erinnerungen befragt. Heute: Thomas Kirchberg
Was hat Sie dazu bewogen, ein Studium in Göttingen anzutreten?
- Maßgebend war für mich bei der Wahl des Studienortes, dass dieser nicht zu nah, aber auch nicht zu weit von meinem Heimatort weg sein sollte. Die Entfernung aus der Wetterau nach Göttingen war für mich ideal. Außerdem war Göttingen von allen Hochschulorten mit dem Angebot Agrarwissenschaften die einzige mit dem Flair einer Studienstadt.
Denke ich an Göttingen, denke ich an …
- natürlich an das Gänseliesel. Als Studenten haben wir es immer mal versuchsweise zu fortgeschrittener Stunde „beklettert“. Nach der Promotion war dann der erste offizielle Kuss der Abschluss meiner Zeit in Göttingen.
Was war für Sie in dieser Zeit ein unvergessliches Erlebnis?
- Kurz vor Weihnachten die „Feuerzangenbowle“ im ZHG, der Film und die praktische Umsetzung. Unvergesslich war für mich aber auch die praktische Arbeit im Rahmen meiner Doktorarbeit und die Weiterentwicklung modernster Agrartechnik: Zur Anlage meiner Gülleversuche zu Zuckerrüben wurde die Gülle nach Anlieferung über eine Eimerkette mit Gießkannen ausgerüstet und Prallteller auf die Parzellen ausgebracht.
Was war ihr Lieblingslokal, beziehungsweise Ihr Lieblingsort in Göttingen?
- Meine Lieblingslokale waren das „Pfannkuchenhaus“ schräg gegenüber meine Studentenbude sowie „Mutter Jütte“ in Bremke. Einer meiner Lieblingsorte war ohne Zweifel das Haus meiner Studentenverbindung.
Welcher Hochschullehrer hat Sie beeinflusst, beziehungsweise welches Studienangebot hat Sie besonders beeindruckt?
- Viele Professoren haben mich beeindruckt. Tangermann mit seiner plausiblen Erklärung der Marktlehre sowie Köhne mit seiner praxisnahen Vermittlung des Rechnungswesens. Aber auch die Professoren Meyer und Bäumer mit ihrem umfassenden Wissen rund um Boden und Pflanzen. Persönlich gelernt habe ich am meisten von meinem betreuenden Doktorvater, Prof. Winner, am Institut für Zuckerrübenforschung.
Womit konnte man Sie immer vom Lernen abhalten?
- Mit einem gemütlichen Bier im „Kleinen Ratskeller“, einem Glas Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder einem guten Kinoprogramm.
Was würden Sie studieren, wenn Sie heute noch einmal studieren könnten?
- Nichts anderes: Das Handwerkszeug aus dem Studium der Agrarwissenschaft befähigt zu einer unglaublichen Vielfalt an beruflichen Aufgabengebieten.
Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
- Ohne Motto geht’s auch.
Welchen Ort in Göttingen würden Sie gerne einmal wieder sehen?
- Ich bin regelmäßig beruflich in Göttingen und kann deshalb immer wieder Erinnerungen auffrischen. Sehr selten treffe ich ehemalige Kommilitonen, da diese im Wesentlichen im Norden Deutschlands geblieben sind, ich hingegen heute im Süden der Republik zu Hause bin.
Welchen Tipp haben Sie für heutige Studierende?
- Praktika geben Eindrücke in verschiedene Berufsfelder und schaffen erste Verbindungen. Sprachen – nicht nur englisch – und Auslandsaufenthalte sind heute selbstverständlich.